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TÜV Süd empfiehlt Sicherheitsstandard wie für Tunnel

(bro) (ots) Eine der meistbefahrenen Autobahnbrücken, die Europabrücke der Brenner-Autobahn bei Innsbruck, ist im Notfall nicht verkehrssicher. Das hat eine Prüfung der Brücke ergeben, die vom Wissensmagazin P.M. beim TÜV Süd in Auftrag gegeben wurde. Die 190 Meter hohe und 820 Meter lange Brücke über das Silltal wird jährlich von 15 bis 17 Millionen Fahrzeugen befahren, darunter 1,5 Millionen schwere Lastwagen. Zwar werden alle europäischen Brücken regelmäßig auf ihren Bauzustand überprüft, nicht aber auf Verkehrssicherheit.

Das Wissensmagazin P.M. hat den TÜV Süd beauftragt, eine Checkliste als Standard für die Überprüfung der Verkehrssicherheit von Brücken zu entwickeln und anhand dieser Liste die Sicherheit der Europabrücke zu testen. Das Ergebnis ist beängstigend. Im TÜV-Gutachten heißt es: "Der Sachverständige beurteilt, dass die Brücke im Falle von Unfällen für die Benutzer ein erhebliches Gefahrenpotenzial birgt."

Die Mängelliste: Es gibt keine Standspur und keine Haltebucht. Die Leitplanken, deren Schrauben teilweise schon herausgerostet sind, haben eine Höhe von 1,10 Metern und keine Durchlässe, die es Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern ermöglichen würden, die Fahrbahn zu verlassen. Notrufsäulen und Hinweistafeln sind nicht vorhanden. Ein evtl. notwendiger Wechsel von Rettungsfahrzeugen auf die gegenüberliegende Fahrbahn ist nicht möglich. Eine Beleuchtung auf der Brücke gibt es nicht. Ebenfalls "nicht feststellbar" sind eine Beschilderung von Fluchtwegen und "eine gezielte Ausbildung von Fluchtwegen am Brückenende". Der Fluchtweg ist an seiner schmalsten Stelle nur 52 Zentimeter breit - viel zu wenig, falls hunderte von Autoinsassen die Brücke in Panik verlassen wollen. Dazu kommt: Das Geländer besteht aus wackeligen, teilweise lose im Wind klappernden Kunststoffwellplatten. Und mitten auf der Europabrücke blockiert eine versperrte Gittertür den Fluchtweg für Notfälle. "Das kontrollierte Verlassen der Brücke bei Unfällen ist so nur erschwert möglich", so TÜV-Gutachter Thomas Diehl. Bei Dunkelheit, Nebel oder Schneefall kann man sich nicht orientieren. Die Geländer sind zu niedrig und haben kein Fanggerüst.

Der von P.M. initiierte und vom TÜV Süd entwickelte Verkehrssicherheits-Check für Brücken sollte nach Meinung des verantwortlichen Sachverständigen des TÜV Süd, Herbert Gottschalk, "Standard für alle Straßenbauverwaltungen werden". Gottschalk in P.M.: "Eine Vorprüfung deutscher Autobahnen hinsichtlich der Verkehrssicherheit durch uns hat ergeben, dass es zwar viele hervorragend in Schuss gehaltene Bauwerke gibt. Eine ganze Reihe der Brücken weist aber Sicherheitsmängel auf.
Wir empfehlen dringend einen Sicherheitsstandard für Brücken analog zu den Kriterien, die auch für Tunnel gelten."

An den Kosten sollte das nicht scheitern:
Der Verkehrssicherheitscheck kostet pro Brücke ab 1.500 Euro.


19.06.04

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